Liebe SW-Analog-Fotofreund:innen im Juni habe ich einen Workshop zum Thema „Analog-SW-Film-Entwicklung und Hybridnutzung“, also SW-Filme selbst entwickeln und anschließ-end mittels Systemkamera oder Scanner digitalisieren, angeboten und durchgeführt! Um das Ganze realitätsnah umzusetzen, habe ich ein kleines „Pop-Up-Labor“ in meiner Küche für den Workshop aufgebaut. Schwerpunktmäßig ging es um die SW-Rotations-Ent-wicklung. Der Workshop war kostenlos und in zwei Teile aufgegliedert:
Teil 1: Filmentwicklung
Für die Filmentwicklung stand eine JOBO-Silverfast-Base (Rotationsentwicklungsmaschine) und zur Filmtrocknung ein Trockenschrank (MISTRAL 3) sowie die Jobo-SW-Chemie und das restliche Zubehör zur Verfügung. Für die Digitalisierung konnten die Teilnehmer unter verschiedenen Copy-Systemen wie Scanner oder Abfotografieren (auch für 120er Format) wählen.
Teil 2: Digitalisierung der entwickelten Filme
Für die Digitalisierung konnten die Teilnehmer unter verschiedenen Copy-Systemen wie Scanner oder Abfotografieren (auch für 120er Format) wählen.
Die Teilnehmerzahl war auf 3 Personen pro Termin beschränkt, damit die Teilnehmer jeder in Ruhe ihr Filmmaterial ausarbeiten konnte. Da die Negative vor dem Digitalisieren mindestens eine Woche aushärten sollten, wurde der 2. Teil das Digitalisieren individuell einzeln erledigt.
Die Rotationsentwicklung
Negative im Rotationsverfahren zu entwickeln war sowohl für mich, als auch alle Teilnehmer neu! Zwar gab es Erfahrungen mit dem Verfahren, die sich allerdings auf Papierabzüge mit JOBO-Lift usw. beschränkten. Zum Einstieg konnten die Teilnehmer erst einmal „Trockenübungen“ zur Filmeinspulung im Hellen mit einem Übungsfilm trainieren. Denn das Einspulen im Dunkeln muss unbedingt klappen, da es sonst schnell zu Problemen kommen kann, und sich man die Filme zerstören kann. Und tatsächlich, trotz reichlich Trockenübungen hat dann ein Teilnehmer einen 120er Film so abschneiden müssen, das 4 von 12 Aufnahmen verloren waren! Letztendlich hat es aber bei den KB-Filmen ohne Zwischenfall funktioniert.
Links das „Pop-Up-Labor“, rechts die Entwicklungsdaten für den 1. Film aus der App!
Links die notwendigen „Trockenübungen“, rechts der erste „Rotations-Durchgang“.
Nach dem die Filme sicher in den Dosen waren, ein wichtiger Teil der Entwicklung. Das Abmessen und ansetzen des Entwicklers. JOBO liefert den Spezialentwickler in zwei vorgemischten, flüssigen Ansätzen, die direkt vor dem Gebrauch zusammen mit Wasser angesetzt werden. Das Wasser war auf 22° Celsius vortemperiert. Die Entwicklermenge ist abhängig vom Filmtyp und Format bzw. der Dosengröße, kann anhand von Tabellen oder einer App bestimmt werden!
Etwas gewöhnungsbedürftig waren die speziellen Entwicklungsdosen, zumindest was das verschließen der oberen Verschlussdeckel anging. Beim ersten Durchlauf trat prompt Flüssigkeit beim Einlegen in die Rotations-Maschine aus, und der Deckel musste neu angesetzt werden. Natürlich musste diese Zeitverzögerung anschließend in den Entwicklungsvorgang einberechnet werden, was glücklicherweise auch gelang und keine Fehlentwicklung auftrat die das Ergebnis beeinflusste! Im Anschluss haben wir sicherheitshalber die Filme kurz in der Dose vorgewässert. Dadurch konnten wir die Dichtheit schon ohne Entwickler prüfen. Danach sorgt die Maschine für eine gleichmäßige Bewegung rechts und linksrum. Die Rotationszeit muss allerdings händisch gesteuert werden!
Wichtig bei der Rotationsentwicklung ist das präzise Einhalten der vorgegebenen Mischungsverhältnisse, Entwicklungszeit und Temperatur, denn durch die permanente Bewegung ist die Entwicklung auf die Filmfläche bezogen zwar sehr gleichmäßig aber auch intensiv! Schon eine kleine Zeitverlängerung für zu sehr dichten Negativen. Anders ausgedrückt: das Einfüllen, Einlegen in die Maschine und auch das Auskippen der Entwicklerflüssigkeit sollte fix und in der Zeit von statten gehen. Danach muss nur kurz zwischengewässert, und dann Fixiert werden. Das Fixieren ist unkritisch und wir hatten 6 Minuten gewählt. Anschließend gab es eine Schlusswässerung, und ein „kalkfrei-Bad“, bevor die Filme in den Trockenschrank kamen. Getrocknet wurde bei Umgebungstemperatur.
Im 2. Teil des Workshops ging es dann um das „Digitalisieren“!
Links: Scanner, rechts digitalisieren mittels Kamera und Kopiervorsatz.
Grundsätzlich bietet sich für das Digitalisieren von Analogmaterial das Scannen oder Abfotografieren des Analogmaterials an. Dabei ist das hochauflösende Scannen deutlich zeitaufwendiger als das Digitalisieren mit der Kamera! Der Einsatz einer Kamera ermöglicht darüber hinaus die Möglichkeit mit RAWs zu arbeiten, was die Nachbearbeitung, auch in SW, wegen der Korrekturmöglichkeiten deutlich komfortabler macht! Allerdings hat das Scannen von KB-Filmen mit einem Amateurscanner hinsichtlich der Qualität der Ergebnisse grenzen, da die Auflösung für größere Prints meist nicht ausreicht!
Negativ-Scannen mit der Scannersoftware „Silverfast“.
Ergebnis mit Epson-Scanner (Auflösung 4800 dpi), hier stößt der Flachbrettscanner an seine Grenzen bei KB-Negativen!
Die WS-Teilnehmer haben sich dann auch für das „Abfotografieren“ entschieden. Das jeweilige Ergebnis war schon bei einer 24 MP-Kamera deutlich besser wie das Beispiel unten zeigt! Im RAW-Modus ist das Ausarbeiten der Fotos dann noch einmal differenzierter möglich und die Ergebnisse eignen sich Einschränkung auch für größere Prints.
Gleiches Negativ als RAW (Nikon Z6 und 60mm Makro, Kopiervorsatz) in Lightroom ausgearbeitet.
Insgesamt waren die Teilnehmer und ich mit der JOBO „Rotations-Entwicklung“ sehr zufrieden! Das Verfahren garantiert bei genauem Arbeiten sehr gleichmäßige Ergebnisse.
Unter Ikonen (vom Griechischen »εἰκών« (eikón), was sich mit »Bild« bzw. »Abbild« übersetzen lässt) werden im Eigentlichen Kultus- und Heiligenbilder verstanden. Diese zumeist auf Holz gemalten Bilder (vereinzelt auch als Hinterglasmalerei) sind kirchlich geweiht und sollen ihren Zweck erfüllen, indem sie Ehrfurcht erwecken sowie eine existenzielle Verbindung zwischen dem Betrachter und dem Dargestellten herstellen (indirekt auch zwischen dem Betrachter und Gott).
Sie sind dabei nicht Abbildungen weltlicher Natur, sondern vielmehr »Fenster zur himmlischen Wirklichkeit«. Mit der Betrachtung einer Ikone soll man die Gegenwart Gottes erfahren. Sie gilt als Offenbarung ebenso wie das Wort der Bibel. Es ist anzumerken, dass Ikonen und damit die dargestellten Personen zwar verehrt werden können, aber die Anbetung „als solche“ Gott allein vorbehalten ist. Der Unterschied zur Christusdarstellung besteht auch darin, dass der Nimbus oder die Aureole manchmal dreieckig dargestellt ist – ein Hinweis auf die Heilige Dreifaltigkeit.
Was sind die neuen Ikonen? Wie sehen sie aus? Warum brauchen wir sie?
Ein Klischee über die Bildtraditionen des Christentums meint, dass Ikonen eine in sich geschlossene heilige Welt darstellten und keinen Bezug auf das Leben heute nähmen. Wie falsch das ist, begreift man, wenn man einen Aufsatz über aktuelle Ikonen aus der Ukraine liest, den die katholische Professorin für Ostkirchenkunde Regina Elsner gerade in der Zeitschrift „Kunst und Kirche“ veröffentlicht hat.
Wie könnte man also, ausgehend vom Prinzip „Glaube, Liebe, Hoffnung“, zeigen wie unsere Ikonen in unserer modernen und zerrissenen Gegenwart aussehen könnten?
Die Ausstellung der Fotografen Markus Schmidt, Vito Centonze, Thorsten Gollan und des Dozenten/Kurators Dieter Doeblin ist ein Versuch „ikonenhafte“ Methapern unserer Zeit zu zeigen. Auch die Entscheidung die Exponate auf großformatiger Fotoleinwand zu präsentieren, ist ein szenischer Versuch nahe an den, nach fotografischen Maßstäben unperfekten Bildern der historischen Vorbilder wie Ikonen auf Holz, Kirchenfenstern und Deckenmalereien zu bleiben!
Die Arbeiten der beteilgten Fotografen befinden sich in der finalen Phase. Die Ausstellung ist für Anfang 2025 geplant. Sobald die Location und der Termin feststeht gibt es neue Infos zum Projekt!
aktuell plane ich einen Workshop zum Thema „Analog-Film-Entwicklung und Hybridnutzung“, also SW-Filme selbst entwickeln und anschließend mittels Systemkamera digitalisieren!
Der WS ist in zwei Teile gegliedert!
Teil 1: Filmentwicklung
Teil 2: Digitalisierung (individuelle Termine nach Aushärtung der Fime!)
Für die Filmentwicklung stehen eine JOBO-Silverfast-Base (Rotationsentwicklungsmaschine) und zur Filmtrocknung eine MISTRAL 3, sowie die SW-Chemie und das restliche Zubehör zur Verfügung. Für die Digitalisierung stehen verschiedene Copy-Systeme (einschließlich für 120er Format) bereit!
Termine:
01./02. Juni 2024 jeweils ab 13:00 Uhr
09./15. Juni 2024 Jeweils ab 13:00 Uhr
Wer teilnehmen möchte kann sich ab sofort per E-Mail bewerben:
Häufig finden sich in den einschlägigen Foren für die analoge Fotografie Bemerkungen wie „einen Film selbst zu entwickeln sei ein Kinderspiel“, ja, aber nur für den der es kann! Und selbst bei denen die es können passieren immer wieder Fehler, wie die zahlreichen „Fehler-Diskussionen“ gerade in den Foren zeigen. Wie jede handwerkliche Tätigkeit bedarf auch das Filmentwickeln Übung, und je mehr ich übe je besser wird mein Handling, und meine Ergebnisse an sich. Gerade Neueinsteiger, die mit der digitalen Fotografie aufgewachsen sind, werden mit Begriffen wie „ein Kinderspiel“ eher frustriert als motiviert! Alleine die Erkenntnis das ein analoger KB-Film nur 36 (!) aufnahmen zulässt, bedeutet geradezu einen Quantensprung für einen Digital-Knipser, der doch von jedem Fotospaziergang mehrere Hundert Aufnahmen mitbringt! Muss er doch schon beim fotografieren ein hohes Maß an Wissen, Vorbereitung und Disziplin mitbringen, was nicht unberechtigt als Entschleunigung beim Fotografieren beschrieben wird. Adäquat gilt das auch für die Arbeit in der Dunkelkammer, darüber hinaus erwächst sehr schnell die Erkenntnis das jede analoge Aufnahme Geld kostet! Alleine diese Wahrheiten sollten eine gewisse Akzeptanz zur Binsenwahrheit das „noch kein Meister vom Himmel gefallen ist“ erzeugen. Trotzdem, oder gerade deshalb, macht die analoge Fotografie und das Selbstentwickeln so viel Spaß!
Motivation allgemein
Warum (wieder) Filme selbst entwickeln in einer Zeit, wo die Digitalfotografie alles hinsichtlich Handling und erzielbare Abbildungsqualität bisher bekannte, und erst recht das Mögliche in der analogen Fotografie, in den Schatten stellt; und das sowohl vom Zeitaufwand als auch den Kosten her! Diese Frage stellt sich zumindest für alle Aktivitäten mit den Filmformaten KB und 120er Rollfilm. Diesen Tatsachen zum Trotz konstatieren die (Fach-) Medien inzwischen sogar einen Boom der analogen Fotografie, meist mit dem Hinweis auf „Entschleunigung“.
Wenn man sich zu dieser Frage im Web auf den einschlägigen Plattformen umsieht reichen die Antworten oder Erklärungen von „Das Alte bewahren und pflegen“ bis zu „Früher war eh alles besser“. Die Beschäftigung mit der analogen Fotografie reicht vom Sammeln alter Fotohardware, über das Sammeln alter (original) Fotografien bis hin zum aktiven Umgang mit analoger Fotografie.
In dem Bereich des aktiven Umgangs mit der analogen Fotografie findet sich dann auch ein sehr breites Spektrum der individuellen Interessenslagen wieder. Sehr häufig findet man Kamerasammler die mit ihren Sammelobjekten eben auch fotografieren wollen, und zwar mit allen Filmformaten die heute noch oder wieder erhältlich sind, einschließlich selbstbeschichteter Fotoplatten. Da hier die Möglichkeit Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können naturgemäß eingeschränkt, und wenn möglich, oft teuer sind, bietet sich das selbst entwickeln, sowohl der Filme als auch das Ausbelichten der Fotos, geradezu an. Allerdings hat nicht jeder auch eine Dunkelkammer (für die Prints) zur Verfügung, so dass sich inzwischen auch die hybride Verarbeitung breit etabliert hat. Darüber hinaus bleibt die Digitalisierung für die Kommunikation im Internet die einzige Möglichkeit, dort die Fotos, um die es je letztendlich geht, zu zeigen. Überwiegend sehen wir also im Netz digitalisierte Negative, die mittels einer Bildbearbeitungssoftware zu Bildern wurden.
Meine persönliche Motivation
Da ich auch wieder ab und zu meine noch vorhandene Nikon F100 einsetzen möchte, hauptsächlich mit hochauflösenden SW-Filmen, die ich dann auch selbst entwickle, stellte sich auch mir die Frage wie ich einen einfachen und kostengünstigen Hybrid-Workflow sicherstellen kann, da der Neuaufbau einer kompletten Dunkelkammer aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt. Nach einem umfangreichen Test den ich für das NF-Forum (https://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/private.php) geschrieben habe, war klar, dass das digitalisieren mit der KB-DSLR für meine Aufgabenstellung qualitativ die Beste, und dazu noch die kostengünstigste Lösung darstellte! Vor der Digitalisierung kommt natürlich die Entwicklung der Filme, möglichst in einer optimalen Qualität!
Der Wiedereinstieg
Da ich mit der analogen Fotografie groß geworden bin, ist mir natürlich der Workflow der Filmentwicklung und das Ausbelichten der Bilder, sowohl in SW als auch in Farbe, gut bekannt. Meine eigene Dunkelkammer habe ich allerdings schon 1989 aufgelöst und in Kartons eingelagert. Gut zehn Jahre später habe ich die Gerätschaften, bis auf den Teil zur Filmentwicklung, endgültig verkauft. Seit dieser Zeit habe ich mich auch nicht mehr mit der Weiterentwicklung der SW-Materialien beschäftigt. Den Übergang von der analogen zur digitalen Fotografie habe ich dann ausschließlich in Farbe miterlebt. Meine letzte Analogkamera, eine Nikon F100, habe ich im Jahr 2000 angeschafft.
Die Idee 1: Bilder wieder erleben, das Diktat des digitalen verlassen!
In der historischen Entwicklung der Fotografie bewirkte die Einführung der digitalen Fotografie einen massiven Einschnitt. Fotos tauchen als (Papier-)Bild im Gegensatz zum gemalten Bild, fast nicht mehr haptisch auf – alles Fotografierte verschwindet plötzlich in digitalen Speichern, und taucht, wenn überhaupt, nur noch im ebenfalls digitalen Web wieder auf! Diese digitalen Bilder sind also für den Betrachter nicht mehr haptisch erfahrbar, und auch nicht mehr im Raum verortbar. Das Erlebnis Fotografie verschwindet im Wust von Nullen und Einsen! Auch das Erlebnis Fotos/Bilder zu zeigen verliert sich im Belanglosen, und dazu meist auch im anonymen digitalen Universum. Ebenso die Diskussion über Bilder, die im Web von Fotografierenden präsentiert und zu deren Bewertung aufgerufen wird. Mich irritieren auch immer wieder bildkritische Gespräche über Bilder, die auf Tablets oder gar auf Smartphones präsentiert werden!
Die Geste des Zeigens – Fotoalben und Schubladenfotos
Das zeigen von Fotos war immer sehr beliebt und gehörte zum Alltag. Die Fotos befanden sich meist in Kartons oder in Schubladen – manchmal auch in akribisch angelegten Fotoalben Im Allgemeinen wurden die Bilder in Schuhkartons (Schubladenfotos) oder Fotoalben ausschließlich dem fotografischen Amateurbereich zugeschrieben und fanden nur wenig Beachtung in der allgemeinen Fototheorie. Die Verbreitung des Smartphones trat dann das Erbe der „Schublade“ an, und die Fotoalben verschwanden fast vollständig – und damit auch das haptische Erlebnis und die Verortung dieser Bilder. Aber erst heute, gut 15 Jahre nach der Einführung dessen was wir heute als Smartphone bezeichnen, beschäftigt sich die allgemeine Fototheorie damit.
Die Geste des Zeigens aber blieb, und fand mit dem Smartphone ein „Zeigemedium“ mit völlig neuen Dimensionen. Leider wurden fortan unsere Bilder leider auch ins digitale Nirwana weggesperrt. Das Erlebnis der „haptischen“ Erfahrbarkeit verschwand nun fast völlig, und auch das Bedürfnis des Zeigens von Fotos transferierte sich in die elektronischen Medien. Das erstaunliche daran ist aber die Tatsache, dass im s.g. Amateurbereich immer noch sehr teures Foto-Equipment gekauft wird um zu fotografieren, aber die Ergebnisse weitestgehend digital bleiben. Das ist deshalb erstaunlich, weil man das (fürs Netz) auch mit einem Smartphone machen könnte!
Foto-Stammtisch
Ein weiteres Phänomen habe ich bei meinen zahlreichen Besuchen bei Fotoclubs und Foto-Stammtischen erlebt. Die meist fotografisch sehr aktiven Teilnehmer*innen reagierten auf meine Frage ob sie mit ihren Fotos an einer Fotoausstellung teilnehmen würden meist irritiert und lehnten ab! Das zeigte mir, das in diesem Bereich die Geste des Zeigens, früher das Ziel eines jeden Fotokurses und Aktivität in Fotoclubs, sich augenscheinlich unter dem Einfluss des Smartphons, stark verändert hat. Letztendlich veranlassten mich diese Erfahrungen dazu eine „Pop-Up-Fotogalerie“ – das Projekt image-trackers zu etablieren und schon 2029 drei Fotoausstellungen zu organisieren.
Die Idee 2: Bilder kuratieren als Alternative!
Natürlich ist mir bewusst, dass die Möglichkeiten Fotoausstellungen zu präsentieren heutzutage noch schwieriger ist als noch zu Analogzeiten, daher kann ein genauso vorbereitetes Fotobuch ein Alternative sein. Eine gute Ausstellung ist nur dann zu realisieren, wenn sie gut kuratiert ist. Kuratieren heißt aber auch auswählen!
Bilderauswahl
Bilder bewerten, das Diktat der Kriterien!
Da wir in dieser Gesellschaft alle eine Tätigkeit ausüben müssen um unsere Brötchen zu verdienen, erlenen wir, je nach Komplexität der angestrebten Tätigkeit, über einen definierten Zeitraum einen Beruf. Einen Teil des Lernens macht das Einüben der entsprechenden Fachtermini aus. Für alle Hard-Skills (z.B. im Handwerk) funktioniert das meist mehr oder weniger problemlos. Betrachtet man die Tätigkeiten die durch Soft-Skills geprägt sind, die also individuell bewerten, kommt man ohne vereinbarte Codes nicht aus! Allerdings empfiehlt es sich auch diese, meist in Schriftform existierenden Regeln, nicht als absolut zu betrachten und anzuwenden. Wie jedes Foto das wir machen einer „Tagesform“ unterliegt, gilt das auch für jedes Bild das wir betrachten!
Bilder bewerten!
Wie schon erläutert bedarf es eines vereinbarten „Codes“ um über Bilder zu diskutieren, und diese gegebenenfalls bewerten zu können. Selbst wenn dieser Code schriftlich vorliegt ist das Handling damit nicht problemfrei! Ein Beispiel: In einer Jury stellt der Faktor Beratungszeit per se schon ein Problem dar! Wenn wir wissen das unser Gehirn in 0,8 Sek. entscheidet ob ein Bild gefällt oder nicht, warum muss eine Diskussion zu einem Bild dann mehrere Minuten dauern – das Bild wird dadurch nicht besser oder schlechter. Mit der einfachen Feststellung „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“, ist eigentlich alles gesagt!
Bilder Kuratieren
Die Erfahrung zeigt, dass das Präsentieren von Bildern, vor allem außerhalb der Schubladen- und Gebrauchsfotografie, sehr komplex ist. Es gilt daher:
Die Schubladenfotografie unterliegt keinerlei Präsentationszwängen!
Die Gebrauchsfotografie findet in ihrem kommerziellen Umfeld zahlreiche Unterstützer, die sowohl bei der Auswahl als auch bei der Präsentation der Bilder regelnd eingreifen und helfen! Da gibt es (Bild) Redakteure, Art-Direktoren, das Marketing, und schließlich den Kunden. Für Museen Galerien und Ausstellungen gibt es genauso Berater und Kuratoren, wie für Künstler Musen und Manager.
Alles das hat der allgemein als „Fotoamateur“ bezeichnete Kunstfotograf normalerweise nicht!
Bilder Kuratieren als Alternative!
Gerade im „Bilder kuratieren“ sehe ich für Fotogemeinschaften und Fotoclubs eine sinnvolle Alternative zu den regelmäßigen, ewiggleichen und meist unzulänglichen, internen „Fotowettbewerben“! statt sich auch noch in der Freizeit bei den Clubabenden, dem in unserer Gesellschaft vorherrschenden Wettbewerbsprinzip zu unterwerfen, halte ich es für sinnvoller gemeinsam das „Kuratieren“ zu trainieren, und das Ergebnis dazu als gruppendynamisches Erlebnis zu zelebrieren!
Die Bandbreite der Teilnehmer*innen reichte beim ersten Workshop vom klassischen Anfänger bis zum studierten Künstler; die in der Ausstellung zu sehende Ergebnisse können natürlich nur ansatzweise den Transformationsprozess vom Einzelbild zur Fotostrecke der Einzelnen Teilnehmer*innen zeigen, machen aber Mut weitere Workshops anzubieten!
Die Bücher
Die Ausstellung
Der Aufbau
Die Location
Die Vernissage
Die Ausstellung zum WS-Fotobuch wurde am Donnerstag (08.02.) mit einer Vernissage erfolgreich eröffnet, es waren ca. 70-80 Besucher über den Abend da. Bei den Besuchern war das Interesse an den angebotenen Themen gleich verteilt, was scheinbar an den Themen selbst lag, darüber hinaus ist es gelungen einen Wettbewerbscharakter zu vermeiden. Das Resümee zum Projekt fällt für mich und allen Beteiligten durchweg positiv aus. Natürlich werden und sollen die gemachten Erfahrungen während des Workshops selbst, und dem organisatorischen Vor- und Ablauf in das nächste Projekt einfließen! Im Wesentlichen betrifft das den Vorlauf bis zum Start, und die erste Phase des Workshops.
Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei Fa. Fotobook, die unser Projekt „Workshop zum Thema Fotobuch“ tatkräftig und engagiert unterstützt hat!
Am Samstag den 24.02. fand er der erste ND-Filter-Workshop statt. Nach dem Therieteil sind wir in den Dortmunder Hafen gefahren. Seitens der äußeren Bedingungen gab es alles was man brauchte: Wind, Wolken und ein bishen Regen! Hier die ersten Eindrücke…
Die Bilder (Gruppe) stammen von E. Winter und (Wolken) von W. Bronsert.
Unser Vernissage zur Eröffnung der Fotoausstellung „Making of -Ein Fotobuch“ war gut besucht. Zahlreiche Fotofreund*innen aus der nahen und fernen Umgebung informierten sich über das Projekt.
Bilder kuratieren als Alternative!
Gerade im „Bilder kuratieren“ sehe ich für Fotogemeinschaften und Fotoclubs eine sinnvolle Alternative zu den regelmäßigen, ewiggleichen und meist unzulänglichen, internen „Fotowettbewerben“! Statt einzelne Bilder in einen Wettbewerb zu schicken, halte ich es für sinnvoller gemeinsam das „Kuratieren und Redegieren“ zu trainieren, und den Prozess für das Entstehen eines Fotobuchs dazu als gruppendynamisches Erlebnis zu zelebrieren!
Die Bandbreite der Teilnehmer*innen reichte beim ersten Workshop vom klassischen Anfänger bis zum studierten Künstler; die in der Ausstellung zu sehende Ergebnisse können natürlich nur ansatzweise den Transformationsprozess vom Einzelbild zur Fotostrecke der Einzelnen Teilnehmer*innen zeigen, machen aber Mut weitere Workshops anzubieten!
Hinweis: Für Anfang Mai ist der Start zum 2. Workshop zum Thema „Wie mache ich ein Fotobuch“ geplant! Weitere Informationen dazu findet Ihr in kürze hier!
Am 08. Februar wurde unsere 4- Fotoausstellung im HANS B, Hansastr. 6-10 in Dortmund eröffnet. Die Ausstellung läuft vom 08. bis zum 23. Februar, und ist Do – Sa jeweils von 16 – 20 Uhr geöffnet!