Review Tamron 2.8/16-30mm

Tamron 2.8/16-30mm

Die Firma TAMRON (Japan), die in diesem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feiert, ist als Objektivhersteller in der Fotoszene lange bekannt und hat einen ausgezeichneten Ruf. Inzwischen fertigt Tamron nicht mehr nur Objektive als Drittanbieter unter dem Markennamen Tamron, sondern produziert zahlreiche OEM-Produkte für Markenhersteller wie Sony und Nikon.

Heute möchte das brandneue Tamron 16-30 mm F/2,8 Di III VXD G2 Weitwinkel-Zoom-Objektiv vorstellen. Mit seinem Brennweitenbereich von 16-30mm ist es, zumindest im unteren Bereich, ja eigentlich schon ein „Super-Weitwinkel-Zoom“! Was mich schon beim Auspacken überrascht hat ist das kompakte Design und das verhältnismäßig geringe Gewicht. Das neue Objektiv ist damit eine optimale Ergänzung zum Standardzoomobjektiv 28-75 mm F/2.8 G2. Zusammen decken diese beiden Objektive einen Bereich von 16 mm bis 75 mm ab.

Das Objektiv

Aufbauend auf dem Erfolg des viel gelobten TAMRON 17-28 mm F/2,8 Di III RXD (Modell A046) kommt die zweite Generation des G2-Objektivs in Form des fortschrittlichen 16-30 mm F/2,8 Di III VXD G2 (Modell A064) auf den Markt. Das Vollformat-Objektiv wurde für spiegellose Nikon-Kameras mit Z-Bajonett entwickelt und liefert eine sehr gute Schärfe und Kontrast vom Zentrum bis zu den Rändern. Mit seinem leistungsstarken optischen Design eignet sich dieses Objektiv hervorragend für Landschaftsaufnahmen und dem Einsatz in Innenräumen. Trotz des erweiterten Zoombereichs bleibt das Design kompakt, leicht und liefert eine außergewöhnliche Bildqualität. Darüber hinaus bietet es eine verbesserte Autofokusleistung und wurde auf das neueste Objektivdesign aktualisiert, wodurch die allgemeine Bedienbarkeit verbessert wurde. Es ist auch mit TAMRON Lens Utility kompatibel, sodass Sie praktische Funktionen für Foto- und Videoaufnahmen anpassen können.

Das neue Tamron 16-30 mm F/2,8 Di III VXD G2 (Modell A064)

Leicht und kompakt

Eine neue Generation von Objektiven mit verbesserter Leistung, schnellerer Fokussierung, besserer Bildstabilisierung und einer hochwertigeren Verarbeitung. Trotz der wesentlichen Verbesserungen behält das neue Objektiv das unglaublich leichte und kompakte Design seines Vorgängers bei. Mit diesem kompakten und leichtem Zoomobjektiv lassen sich in einer Vielzahl von Situationen hochwertige Fotos aufnehmen.

Individualisierung

Über USB-C kann der Schärfering und die Funktionstaste mittels der Tamron App individuell belegt werden, weitere Individual-Funktionen können darüber hinaus (je nach Kamera) über das Kamera-Menü modifiziert werden!

Autofokus

Der AF-Antrieb nutzt den schnellsten und präzisesten VXD-Linearmotormechanismus von TAMRON. Er eignet sich hervorragend für die Verfolgung sich schnell bewegender Motive und ist somit ideal für Skateboarding und andere dynamische Szenen. Dieser VXD-Autofokus ist eine Weltneuheit: Es ist der erste lineare Fokusmotor, der von Tamron für eine überragende Autofokusleistung entwickelt wurde. Zwei VXD-Module, die in einem Floating-System arbeiten und durch elektronische Impulse gesteuert werden, sorgen für eine schnelle und präzise Fokussierung auf nahe und entfernte Motive. Der neue Motor sorgt auch für eine verbesserte AF-Verfolgung, beispielsweise bei Sportaufnahmen. Der Autofokus arbeitet so leise, dass Sie auch in Situationen fotografieren können, die absolute Ruhe erfordern.

Durch den interner Fokussierung ändert sich die Länge des Objektivs während der Fokussierung nicht und der Filterring dreht sich nicht mit. Dies erleichtert die Handhabung, insbesondere beim Fotografieren mit Polarisations- und Verlaufsfiltern. Weitere Vorteile sind eine kürzere Fokussierentfernung im gesamten Fokusbereich, weniger Lichtverlust in den Bildecken (Vignettierung) und weniger fokussierungsbedingte Aberrationen.

Optischer Aufbau

Der Linsenaufbau besteht aus 16 Elemente mit 12 Gruppen. Spezielle XLD-Optikelemente verhindern wie LD Elemente chromatische Aberrationen und andere Fehler. XLD ist jedoch ein viel perfekteres System, das vor allem in Telezoomobjektiven zum Einsatz kommt. Weitere Spezielle LD-Optikelemente verhindern Farbfehler. Meist spricht man hier ebenfalls von einer s. g. chromatischen Aberration, die häufiger bei Weitwinkelobjektiven auftritt. Die LD-Elemente bestehen aus speziellen optischen Gläsern mit extrem geringer Lichtstreuung. Die BBAR-Beschichtung verhindert Reflexionen und Streuungen des auf die Linsenoberfläche auftreffenden Lichts. Dadurch werden Helligkeits- und Kontrastverluste vermieden und „Geisterbilder” verhindert. Die BBAR-Beschichtung trägt außerdem zu einer natürlichen Farbwiedergabe bei. Eine Fluoridbeschichtung schützt die Frontlinse dauerhaft vor Verschmutzungen. Öl- und Wassertropfen haften nicht an der Oberfläche, die daher sehr leicht zu reinigen ist.

Wetterfest

Tamron-Objektive verfügen über ein wetterfestes Gehäuse, das das empfindliche Innenleben optimal vor Wind und Wetter schützt. Das robuste Außengehäuse ist an allen kritischen Stellen (z. B. zwischen dem Fokusring und dem Bajonettanschluss) wirksam gegen Feuchtigkeit abgedichtet. Dies gewährleistet einen zuverlässigen Betrieb auch unter widrigsten Außenbedingungen.

Vignettierung

Der Lichtabfall in Ecken bei f 2.8 ist für ein WW-Zoom normal, ist aber bei Realbildern ab f 4.0 quasi nicht mehr zu sehen. Auch der Kontrast kann bei allen Brennweiten überzeugen (s. unten).

Brennweitenvergleich

Beispiel mit allen („Haupt“)-Brennweiten, vom gleichen Standpunkt aus. Die Sprünge fallen bis auf den letzten gering aus!

Für korrekte Bilder ist die genaue Ausrichtung der Kamera bei WW-Aufnahmen ein Muss, gerade beim neuen Tamron, das ja nicht gerade unbedingt ein Stativ impliziert, lohnt sich das: oben ein JPG aus der Kamera, unten nachträglich stürzende Linien korrigiert! Andererseits könnte man dieses WW-Zoom auch als „perspektivische Effektmaschine“ bezeichnen, siehe Bilder weiter unten…

Das neue Tamron 16-30 mm F/2,8 Di III VXD G2 definiert das „handliche“ WW-Zoom neu. Es kombiniert sehr gute optische Leistung mit professionellem Handling. Der Brennweitenbereich von 16-30mm ist optimal geeignet für Aufnahmen im Innenbereich. Dabei erlaubt die 16mm Einstellung auch das Arbeiten in sehr kleinen Räumlichkeiten.

Die Bilder

Fotografiert wurde mit einer Nikon Z6 und einer Nikon Z8.

16mm; f/4.5; 1/800s; ISO 200

30mm; f/8.0; 1/125s; ISO 100

30mm; f/8.0; 1/200s; ISO 100

30mm; f/8.0; 1/100s; ISO 100

16mm; f/8.0; 1/40s; ISO 1250

16mm; f/4.5; 1/125s; ISO 1250

16mm; f/5.6; 1/60s; ISO 1250

16mm; f/5.6; 1/1000s; ISO 1250, auf die Spitzen belichtet!

30mm; f/5.6; 1/60s; ISO1250. Was es nicht alles gibt!

16mm; f/7.1; 1/8000s; ISO 1250

16mm; f/7.1; 1/1000s; ISO 100. Auch bei Aufnahmen direkt in die Sonne sind keine Flairs oder Blendenflecken zu sehen!

16mm; f/7.1; 1/100s; ISO 1000

16mm; f/7.1; 1/25s; ISO 100

16mm; f/5.6; 1/125s; ISO 64; Nikon Z8

Portraits sind zwar nicht die „originäre“-Disziplin des Tamron 16-30mm, aber bei einer exakten Ausrichtung geht auch das (16mm; f/7.1; 1/500s; ISO 200) ohne Probleme!

16mm; f/2.8; 1/40s; ISO 64, an Nikon Z8. Das Objektiv erfüllt auch uneingeschränkt die Anforderungen einer Z8 mit 45 MP!

16mm; f/2.8; 1/320s; ISO 100 Ausschnitt

Fazit

Das neue Tamron 16-30 mm F/2,8 Di III VXD G2 ist nicht nur ein Super-Weitwinkel-Zoom-Objektiv, für die Landschafts- und Innenraum-Fotografie, sondern auch ein Werkzeug, mit dem man völlig neue Perspektiven entdecken kann! Jenseits aller fotografischen Konventionen kann man seine kreativen Visionen verwirklichen – direkt in der Kamera!

Die Verarbeitung und das Handling sind Spitzenklasse! Obwohl nur 450g schwer, liegt es perfekt in der Hand. Leider gibt es keinen „echten“ Blendenring, zwar kann man den Fokusring über die App oder dem Kamera-Menü entsprechend  belegen, das Arbeiten damit ist dann allerdings gewöhnungsbedürftig! Insgesamt lässt sich das Objektiv und seine Bedienungselemente über die hinlänglich bekannte Tamron-App sehr einfach und schnell individualisieren.

Auch die jüngste Objektivkonstruktion von Tamron ist mit s.g. „floating-elements“ ausgestattet, die die Schärfeleistung im Nahbereich verbessern! Diese speziellen Objektivgruppen sind nicht feststehend, sondern „schwimmend“ im Objektiv gelagert. In diesem Floating-System arbeiten sogar zwei VXD-Module, die durch elektronische Impulse so gesteuert werden, dass eine schnelle und präzise Fokussierung auf nahe und entfernte Motive erfolgt. Der neue AF-Antriebsmotor sorgt auch für eine verbesserte AF-Verfolgung, beispielsweise bei Sportaufnahmen. Der Autofokus arbeitet so leise, dass man z.B. auch im Theater fotografieren kann, ohne zu stören!

Das Tamron 16-30 mm F/2,8 Di III VXD G2 ist auch sehr gut im Nahbereich, so beträgt die Naheinstellgrenze bei 16mm gerade mal 19 cm, und bietet damit außergewöhnliche Nahaufnahmefähigkeiten. Mit seiner sehr guten Auflösung erfasst es alle Details und bewahrt gleichzeitig auch komplizierter Texturen. Mit seiner für WW-Zooms relativ großen Anfangs-Blende (f 2.8) bei gleichzeitig kompakter Bauweise und geringem Gewicht erlaubt das Objektiv auch längere Sessions ohne das man ermüdet.

Die Bildqualität an sich, wie die Schärfe, der Kontrast und die Bildanmutung gehören in die Spitzenklasse! Der Autofokus arbeitet, abhängig von der jeweiligen Kamera, schnell und höchst präzise so dass man auch sehr genau die Gewünschte Schärfenebene festlegen, oder Freistellungen platzieren kann.

Das Objektiv zeichnet sich durch Vielseitigkeit für kreative Experimente und optische Exzellenz aus. Das Objektiv wird ab sofort einen festen Patz in meiner Fototasche haben, ich kann das Tamron 16-30 mm F/2,8 Di III VXD G2 daher uneingeschränkt empfehlen! Meine Bewertung:

© Dieter Doeblin. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin l Fotos: D. Doeblin, Hersteller

China Objektive ll (Aktualisierung)

China Objektive ll (Aktualisierung)

Seit ich meinen Artikel zu den China-Objektiven 2022 geschrieben habe hat sich viel getan, vor allen Dingen was die Entwicklung und Qualität der Vollformat-AF-Objektive aus China angeht, daher hier nun eine Aktualisierung des alten Berichts! Link hierzu: https://www.nikon-fotografie.de/community/rms/%E2%80%9Echina-objektive%E2%80%9C.148/

Da damals häufig das Thema „China-Objektive“, auch hier im Forum aufploppte, habe ich 2023 versucht den damaligen aktuellen Stand, was diesen Markt anging, zusammenzufassen. Im Gegensatz zu den System-Kameras sind Objektive als wesentliches Zubehör für dieses Kamerasegment ein nach wie vor expandierender Markt – auch für Drittanbieter! Objektive machen umsatzmäßig momentan etwa ein Drittel des Kameramarktes aus. Lange am Markt etablierte bekannte japanische Drittanbieter sind z.B. Tamron und Sigma, die hochwertige AF-Objektive anbieten, und Samyang (Süd-Korea).

Vor dem Hintergrund des wachsenden Marktes haben bis zum Jahr 2021/-22 die Drittanbieter aus China ihren Marktanteil, hauptsächlich im Niedrigpreissegment mit manuellen Objektiven, erhöhen können. In diesem Bereich finden sich fast ausschließlich chinesische Hersteller

Die chinesische Gals- und Fotolinsen-Qualität ist inzwischen auf einen Top-Niveau angekommen!

Die Tatsache, dass auch die hochwertigen s.g. Systemkameras, Objektive, Blitzgeräte und weiteres  Zubehör längste nicht mehr nur in Japan, sondern im ganzen asiatischen Raum gefertigt werden ist ausreichend belegt. Da verwundert es nicht, dass ähnlich wie in der Autoindustrie, auch fast die gesamte Zulieferindustrie in dieser Region angesiedelt ist. Wie nicht anders zu erwarten, ist auch China einmal als Billiglohnland und zum anderen mit seinem inzwischen hochentwickelten Elektronik-Industrie zu einem der großen Player in diesem Bereich, und zur „Werkbank“ der Kameraindustrie geworden. Längst kommen viele Teile oder Baugruppen für die Kameras und Objektive der Marktführer aus China.

Objektive von Drittanbietern sind nichts Neues

Dritthersteller, speziell für Objektive, sind kein neues Phänomen. Sie sind schon seit den Anfängen der Fotografie im Fotomarkt aktiv. Tatsächlich begannen viele der wichtigsten Kamerahersteller von heute mit der Produktion von Objektiven, bevor sie zu Kameras und ganzen Systemen übergingen. Damit sich die Herstellung von Objektiven und Zubehör für einen (Dritt-) Anbieter wirtschaftlich lohnt, muss es natürlich auf Kamerasysteme mit Wechselobjektiven und möglichst hoher Verbreitung abzielen. Die Basis für dieses Massen-Geschäft ist heute die digitale Systemkamera!

Der Ausgangspunkt für alle Drittanbieter ist ein kostengünstiger, risikoarmer Einstieg in den Markt. Der einfachste Weg, dies zu erreichen, war die Herstellung von Objektiven mit manueller Fokussierung und einfachen optischen Formeln. Derartige Designs sind leicht verfügbar und erfordern meist nur eine relativ einfache Produktion und Montage. Durch den Verkauf zu niedrigen Preisen und in großen Mengen besteht dann die die Möglichkeit, das jeweilige Know-How zu verbessern und einen größeren Marktanteil zu gewinnen. Stimmt dann auch die Qualität kann sich das Ganze sogar lohnenswert für den jeweiligen Hersteller werden.

Die Basis hochwertiger Objektive ist sehr gutes optisches Glas und Vergütungen. Lange Zeit dominierten deutsche und japanische Unternehmen wie Schott, Hoya, AGC und Ohara diesen Markt. Aber schon in den 50er Jahren begann in China die Gründung einer eigenen Glass-Industrie. Inzwischen liefert der chinesische Hersteller Chengdu Guangming optisches Glas der Spitzenklasse, und hat sich zum globalen Player entwickelt. Die Firma hat inzwischen einen Anteil am Weltmarkt von 40%, und liefert mittlerweile sogar Glas für japanische Spitzenobjektive – zu niedrigeren Preisen.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist die optische Konstruktion eines Objektivs. Modernste Simulationssoftware revolutionierte das Objektivdesign grundsätzlich. Während früher das Optikdesign manuell stattfand, ermöglichen heute leistungsfähige Entwicklungsumgebungen die digitale Modellierung und präzise Simulation optischer Leistung. Diese „Demokratisierung“ des Entwicklungsprozesses hat es auch chinesischen Ingenieuren ermöglicht, in kürzester Zeit vom vorherrschenden Reverse-Engineering zu eigenständigen Konstruktionen übergehen zu können.

Viltrox hat sich mittlerweile zum (chinesischen) Marktführer gemausert!

Mit dem Auftreten der Fa. Viltrox und den ersten DSLM AF Objektiven änderte sich alles!

Anscheinend war es Viltrox im Sommer 2021 gelungen, endlich über sehr gutes optisches Glas und entsprechende Vergütungen zu verfügen, um AF-Objektive auf höchsten Niveau herstellen zu können. Da Sony seine Anschlussprotokolle an Dritthersteller herausgab, kamen ein AF 1.8/35mm und ein AF 1.8/85mm mit E-Mount auf den Markt, und schon kurz Zeit später konnten mittels „Reverse-Engeneering“ ack Z- und R-Mount Varianten Angeboten werden! Leider zog Canon sofort die Notbremse und klagte dagegen und die Canon-Varianten wurden zurückgezogen! Inzwischen werden von den genannten Drittherstellern auch APS-C Modell für Verschiedene Kamera-Mounts angeboten.

Die wichtigsten chinesischen Player für AF-Objektive sind momentan: Viltrox, Meike, Yongnuo, 7Artisans, Sirui, und Laowa. Darüber hinaus werden in verschiedenen Märkten der Welt, laufend neue „Labels“ mit einer fast identischen Produktpalette etabliert. Das führende Unternehmen dürfte hier Viltrox sein. Inzwischen bietet Viltrox fünf unterschiedliche Baureihen, die Air-, die Pro-, die LAB-, die Standard-AF-, und die Standard Cine Serie an.

Da ich mich schon länger regelmäßig mit den aktuellen chinesischen AF-Objektiven beschäftige habe ich vor einigen Wochen einen kleinen Vergleichstest der momentan erhältlichen 1.8/85mm Objektiven mit Z-Mount durchgeführt. Vergleichsbasis war ein Nikkor 1.8/85mm S, daneben standen ein Viltrox, ein Meike und ein Yongnuo mit gleichen Basisdaten zur Verfügung. Als Kamera kam eine Nikon Z8 zum Einsatz.

Die Testkandidaten

Der Testaufbau war ganz einfach gehalten: Eine Kunststoff-Ente in Originalgröße war auf einem Stativ schräg zur Kamera, die ebenfalls auf einem Stativ eine feste Position einnahm, angeordnet. Mit den Testobjektiven wurde dann jeweils eine Blendenreihe aufgenommen, um die Schärfeleistung zu prüfen! Durch die schräge Anordnung zur Kamera ließ sich so an der fein nachgebildete Oberfläche (Gefieder) der Schärfeverlauf praxisnah kontrollieren, und vergleichen!

Die „Prüf-Ente“…

Da ich die Drittanbieter Objektive schon einzeln getestet hatte, sollte hier nun die Nagelprobe hinsichtlich der Qualität im Vergleich mit dem Original stattfinden.

Alle Bilder JPGs „out of cam“.

Der Lichtabfall in den Ecken ist bei allen Objektiven kaum wahrzunehmen. Hinsichtlich der Schärfe liegen alle vier Kandidaten auch auf dem gleichen Level, aber Unterschiede bei den JPGs aus der Kamera gibt es sehr wohl, diese sind zwar gering aber im direkten Vergleich sichtbar. Der Grund dafür ist die interne Kamera-Korrektur, die natürlich die „Fremdobjektive“ nicht (er)kennt und hilfsweise immer als Ersatz das entsprechende Nikon-Objektivprofil anwendet. Bei einer RAW-Entwicklung, bei der die Objektivprofile erkannt und angewendet werden ist das natürlich kein Problem!

Das hier gezeigte Beispiel und Ergebnis für die 85er Drittanbieter-Objektive gilt auch prinzipiell für 16, 35, 50 und neuerdings auch für 135mm Objektive, wie die Vergleiche mit den anderen Nikon-Brennweiten gezeigt haben. Die jüngst erschienenen Viltrox Objektive wie das AF 1.4/35mm LAB, AF 1.4/85mm Pro und das AF 1.8/135mm LAB zeigen aktuell wo jetzt qualitativ die Reise hingeht!

Die 3 neuen von Viltrox!

Aber nicht nur international gibt es immer wieder neue Anbieter wie jetzt gerade das jüngste Beispiel von Rollei zeigt.

Rollei trat bisher als Vertriebspartner von Viltrox in Deutschland in Deutschland auf, bringt aber nun, angeblich mit Unterstützung von Viltrox, eine eigene AF-Objektivreihe auf den Markt. Das erste Produkt ist ein AF 1.8/85mm Objektiv im KB-Format. Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen zu hören ist, kommt das Objektiv anscheinend von 7Artisans, was ein näherer Vergleich der technischen Daten beider Objektive tatsächlich zu bestätigen scheint!

Fazit

In Zukunft wollen anscheinend die chinesischen Marken, wie die jüngsten Beispiele zeigen, über den Preiswettbewerb hinausgehen und zunehmend hochwertige Vollformat-Objektive mit hoher Lichtstärke (f 1,2- und f 1,4) entwickeln, die mit japanischen und deutschen Pendants konkurrieren können. Darüber hinaus werden die Chinesen über kurz oder lang sicherlich auch AF-Zoom-Objektive, auch mit langen Brennweiten, auf den Markt werfen!

Die bisherige Entwicklung der chinesischen Objektivhersteller, besonders im Segment der Vollformat AF-Objektive lässt erwarten, dass sie innerhalb weniger Jahre Mitbewerber wie Samyang überholen, und auch die etablierten Drittanbieter wie Tamron und Sigma unter Druck setzen könnten, indem sie das Preis-Leistungsverhältnis immer weiter verschieben und sich so weiter stark am globalen Markt etablieren werden!

Probleme schaffen sich die chinesische Objektivmarken am Markt möglicherweise selbst durch ihr teilweise identisches Angebot im jeweiligen Angebots-Portfolio, das zur Fragmentierung des Marktes führen wird. Anderseits bedeutet Wettbewerb auch günstige Anschaffungspreise für die User. Es bleibt spannend!

„image-trackers“-News-Letter 24.01..2025

Ein Hallo an alle,

Meine Workshops im 1. Quartal 2025:

„Veranstaltungs-Fotografie“

Am 21.02.2025 findet in der Jahrhunderthalle in Bochum der Mottoabend „Rock´n´Roll anne Raupe“ im Rahmen des historischen Jahrmarktes statt. Hier taucht man in eine ganz eigene, nostalgische Welt ein und ist für ein paar Stunden wieder in den 50er bis 70er Jahren. Es gibt nur historische Fahrgeschäfte und das Publikum ist größtenteils stilecht gekleidet. Hier bieten sich viele tolle Motive und Kulissen an. Alexandra wird auch mit ihrer Tanzgruppe dort sein! Wir treffen uns um 18 Uhr!

Achtung: Eigenes System-Blitzgerät erforderlich!

Mehr zur Veranstaltung: https://rausgegangen.de/events/rocknroll-anne-raupe-historischer-jahrmarkt-0/

„Action – Shooting mit Studio-Blitz“

Sa 22.02.2025            13:30 – 17:30 Uhr

Action-Fotografie „Turnen“ mit Studioblitz

Kostenbeitrag: 25,00 €

Neu!!! Im März geht es weiter mit der „Pop-Up-Fotowerkstatt“

In der „Pop-Up-Fotowerkstatt“ biete ich vom 04. Bis zum 30. März verschiedene Veranstaltungen an, vorläufiges Programm:

Portrait-Fotografie l  (Grundlagen, Dauer- und Blitzlicht)

#1 Fr 07.03.2025        18-22 Uhr

#2 Sa 08.03.2025       10-14 Uhr

#3 Sa 15.03.2025       14-18 Uhr

#4 Sa 22.03.2025       10-14 Uhr

Kostenbeitrag: 25,00 € je Veranstaltung!

Portrait-Fotografie ll (Themen-Portraits)

#1 Sa 29.03.2025       10-14 Uhr

Kostenbeitrag: 50,00 €

Table-Top und Produkt-Fotografie l  (Grundlagen, Dauer- und Blitzlicht)

#1 Sa 08.03.2025       14-18 Uhr

#2 Sa 15.03.2025       10-14 Uhr

Table-Top und Produkt-Fotografie ll (Mit Tricks und Experimenten)

#1 Sa 22.03.2025       14-18 Uhr

#2 Sa 29.03.2025       14-18 Uhr

Kostenbeitrag: 45,00 je Veranstaltung!

Table-Top und Produkt-Fotografie ll (Mit Tricks und Experimenten)

Food-Fotografie (2x sonntags, 10 – 14 Uhr)

#1 So 09.03.2025       10-14 Uhr

#2 So23.03.2025        10-14 Uhr

Kostenbeitrag: 50,00 € inkl. Einkäufe/Material je Veranstaltung!

Wie mache ich ein Fotobuch? (4 Abende, immer donnerstags 18:30 – 21:30 Uhr!)

06., 13., 20., und 27.03.2025

Schriftliche Anmeldungen erforderlich!

Ab dem 01.02.2025 hier: info@image-trackers.de

Hinweis:

Für diese Veranstaltungen steht die Location vom 04. Bis zum 30. März täglich von 10 bis 22 Uhr zur Verfügung! Es besteht also die Möglichkeit zusätzlich zu den festen Terminen auch  Gruppentermine, z.B. für Clubs/Vereine oder Stammtischgrppen, nach Vereinbarung durchzuführen!

Bei Interesse oder Fragen, hier melden: info@image-trackers.de

Shooting-Workshop. Ein erstes Review

Ein erstes Review

Liebe Fotofreund:innen der erste Shooting-Workshop 2024 ist gelaufen! Für den (Pilot)-Termin am 23.11.2024 hatte ich zwei Stationen aufgebaut:

Station 1:

Klassisches Model-Shooting für szenische Ausleuchtungen/Stimmungen, vor einem schwarzen Hintergrund. Hier sollte es schwerpunktmäßig um „Low-Key“-Aufnahmen gehen.

Folgendes NEEWER Equipment stand an dieser Station zur Verfügung:

1x NEEWER CB300B 320W LED, 1x NEEWER CB200 210W LED, 1x NEEWER FS150B Bi-Color 150W, 1x NEEWER LS-39 Spotlight Snoot mit 20°, Aufheller.

Station 2:

An einem zweiten Line-Up ging es um Portraits. Vor einem weißen Hintergrund ging es in erster Linie um „High-Key“ Ausleuchtungen.

Hier stand folgendes NEEWER Equipment zur Verfügung:

2x LED-60W, Beauty-Dish, Softbox, und 1x RGB Tube Light.

Für die Aufnahmen standen 3 weibliche und ein männliches Model mit verschiedenen Outfits bereit!

Beispiele Station 1:

Unbearbeitet…

Etwas „aufgehübscht“…

Einen Perlenohrring hatten wir auch…

Station 2: High-Key-Bilder

Hier drei Beispiele von Ferdinand Nüssen

Weitere Bildbeispiele folgen sobald die Fotos vorliegen…

Insgesamt waren die Teilnehmer und ich mit dem Ablauf der Veranstaltung mehr als zufrieden! Allerdings zeigte sich aber auch, dass zwei Stationen für den vorgesehenen Zeitrahmen doch sehr ambitioniert waren. Daher wird es bei den nächsten Shooting-Workshops jeweils nur ein Line-Up- mit unterschiedlichen Setups/Aufgabestellungen geben!

Die nächsten Termine sollen in der Zeit vom 25.01. –  01.03.2025 stattfinden, die genauen Termine, und Themen, folgen im Dezember 2024!

Neue Workshops

Ein Hallo an alle,

es ist wieder so weit,  ich biete auch im Winter 2024 wieder Shooting-Workshops an:

WS-Reihe 1: „Model – Shooting mit LED-Licht“

WS-Reihe 2: „Kreative Food-Fotografie“

Folgendes NEEWER Equipment wird zur Verfügung stehen:

1x NEEWER CB300B 320W LED, 1x NEEWER CB200 210W LED, 1x NEEWER FS150B Bi-Color 150W, 1x NEEWER LS-39 Spotlight Snoot mit 20°, 1x LED 100W-Flächenleuchte, 3x LED-60W Rundstrahler, 1x RGB Tube Light. Dazu versch. Softboxen, Stative usw..

WS-Reihe 1: „Model – Shooting mit LED-Licht“

Teil l:  Klassisches Model-Shooting, entsprechend werden verschiedene szenische Ausleuchtungen, inklusive farbiges Licht, erarbeitet und eingerichtet.

Teil ll: Das klassische Portrait. An einem zweiten Line-Up geht es nur um Portraits.

Ablauf:

Es gibt zwei parallele Line-Up´s, und es werden jeweils 4 Models (weiblich/männlich) dabei sein!

Max. 6 Teilnehmer je Shooting. Kostenbeitrag: 25 Euro

Zeitraum der Shootings: 16.11. bis 14.12.2024,

Die Locations werden alle in Dortmund sein!

Termine Work-Shop „Model-Shooting“                (Stand 15.11.2024)

Dauer: Jeweils 10 bis 14:00 Uhr

Sa. 23.11.2024 Ausgebucht!

Achtung: Die angekündigten Folgetermine müssen aus organisatorischen Gründen auf Anfang 2025 verschoben werden (Info folgt)!

Zusätzlich ist ein zusätzliches Special „Nachts und draußen“ geplant. Einzelheiten dazu folgen!

Anmeldungen werden unter info@image-trackers.de ab sofort entgegengenommen!

WS-Reihe 2: „Kreative Food-Fotografie“, noch in Planung!

Weitere Informationen und Termine folgen!

SW-Workshop Review

SW-Workshop Review

Liebe SW-Analog-Fotofreund:innen im Juni habe ich einen Workshop zum Thema „Analog-SW-Film-Entwicklung und Hybridnutzung“, also SW-Filme selbst entwickeln und anschließ-end mittels Systemkamera oder Scanner digitalisieren, angeboten und durchgeführt! Um das Ganze realitätsnah umzusetzen, habe ich ein kleines „Pop-Up-Labor“ in meiner Küche für den Workshop aufgebaut. Schwerpunktmäßig ging es um die SW-Rotations-Ent-wicklung. Der Workshop war kostenlos und in zwei Teile aufgegliedert:

Teil 1: Filmentwicklung

Für die Filmentwicklung stand eine JOBO-Silverfast-Base (Rotationsentwicklungsmaschine) und zur Filmtrocknung ein Trockenschrank (MISTRAL 3) sowie die Jobo-SW-Chemie und das restliche Zubehör zur Verfügung. Für die Digitalisierung konnten die Teilnehmer unter verschiedenen Copy-Systemen wie Scanner oder Abfotografieren (auch für 120er Format) wählen.

Teil 2: Digitalisierung der entwickelten Filme

Für die Digitalisierung konnten die Teilnehmer unter verschiedenen Copy-Systemen wie Scanner oder Abfotografieren (auch für 120er Format) wählen.

Die Teilnehmerzahl war auf 3 Personen pro Termin beschränkt, damit die Teilnehmer jeder in Ruhe ihr Filmmaterial ausarbeiten konnte. Da die Negative vor dem Digitalisieren mindestens eine Woche aushärten sollten, wurde der 2. Teil das Digitalisieren individuell einzeln erledigt.

Die Rotationsentwicklung

Negative im Rotationsverfahren zu entwickeln war sowohl für mich, als auch alle Teilnehmer neu! Zwar gab es Erfahrungen mit dem Verfahren, die sich allerdings auf Papierabzüge mit JOBO-Lift usw. beschränkten. Zum Einstieg konnten die Teilnehmer erst einmal „Trockenübungen“ zur Filmeinspulung im Hellen mit einem Übungsfilm trainieren. Denn das Einspulen im Dunkeln muss unbedingt klappen, da es sonst schnell zu Problemen kommen kann, und sich man die Filme zerstören kann. Und tatsächlich, trotz reichlich Trockenübungen hat dann ein Teilnehmer einen 120er Film so abschneiden müssen, das 4 von 12 Aufnahmen verloren waren! Letztendlich hat es aber bei den KB-Filmen ohne Zwischenfall funktioniert.

Links das „Pop-Up-Labor“, rechts die Entwicklungsdaten für den 1. Film aus der App!

Links die notwendigen „Trockenübungen“, rechts der erste „Rotations-Durchgang“.

Nach dem die Filme sicher in den Dosen waren, ein wichtiger Teil der Entwicklung. Das Abmessen und ansetzen des Entwicklers. JOBO liefert den Spezialentwickler in zwei vorgemischten, flüssigen Ansätzen, die direkt vor dem Gebrauch zusammen mit Wasser angesetzt werden. Das Wasser war auf 22° Celsius vortemperiert. Die Entwicklermenge ist abhängig vom Filmtyp und Format bzw. der Dosengröße, kann anhand von Tabellen oder einer App bestimmt werden!

Etwas gewöhnungsbedürftig waren die speziellen Entwicklungsdosen, zumindest was das verschließen der oberen Verschlussdeckel anging. Beim ersten Durchlauf trat prompt Flüssigkeit beim Einlegen in die Rotations-Maschine aus, und der Deckel musste neu angesetzt werden. Natürlich musste diese Zeitverzögerung anschließend in den Entwicklungsvorgang einberechnet werden, was glücklicherweise auch gelang und keine Fehlentwicklung auftrat die das Ergebnis beeinflusste! Im Anschluss haben wir sicherheitshalber die Filme kurz in der Dose vorgewässert. Dadurch konnten wir die Dichtheit schon ohne Entwickler prüfen. Danach sorgt die Maschine für eine gleichmäßige Bewegung rechts und linksrum. Die Rotationszeit muss allerdings händisch gesteuert werden!

Wichtig bei der Rotationsentwicklung ist das präzise Einhalten der vorgegebenen Mischungsverhältnisse, Entwicklungszeit und Temperatur, denn durch die permanente Bewegung ist die Entwicklung auf die Filmfläche bezogen zwar sehr gleichmäßig aber auch intensiv! Schon eine kleine Zeitverlängerung für zu sehr dichten Negativen. Anders ausgedrückt: das Einfüllen, Einlegen in die Maschine und auch das Auskippen der Entwicklerflüssigkeit sollte fix und in der Zeit von statten gehen. Danach muss nur kurz zwischengewässert, und dann Fixiert werden. Das Fixieren ist unkritisch und wir hatten 6 Minuten gewählt. Anschließend gab es eine Schlusswässerung, und ein „kalkfrei-Bad“, bevor die Filme in den Trockenschrank kamen. Getrocknet wurde bei Umgebungstemperatur.

Im 2. Teil des Workshops ging es dann um das „Digitalisieren“!

Links: Scanner, rechts digitalisieren mittels Kamera und Kopiervorsatz.

Grundsätzlich bietet sich für das Digitalisieren von Analogmaterial das Scannen oder Abfotografieren des Analogmaterials an. Dabei ist das hochauflösende Scannen deutlich zeitaufwendiger als das Digitalisieren mit der Kamera! Der Einsatz einer Kamera ermöglicht darüber hinaus die Möglichkeit mit RAWs zu arbeiten, was die Nachbearbeitung, auch in SW, wegen der Korrekturmöglichkeiten deutlich komfortabler macht! Allerdings hat das Scannen von KB-Filmen mit einem Amateurscanner hinsichtlich der Qualität der Ergebnisse grenzen, da die Auflösung für größere Prints meist nicht ausreicht!

Negativ-Scannen mit der Scannersoftware „Silverfast“.

Ergebnis mit Epson-Scanner (Auflösung 4800 dpi), hier stößt der Flachbrettscanner an seine Grenzen bei KB-Negativen!

Die WS-Teilnehmer haben sich dann auch für das „Abfotografieren“ entschieden. Das jeweilige Ergebnis war schon bei einer 24 MP-Kamera deutlich besser wie das Beispiel unten zeigt! Im RAW-Modus ist das Ausarbeiten der Fotos dann noch einmal differenzierter möglich und die Ergebnisse eignen sich Einschränkung auch für größere Prints.

Gleiches Negativ als RAW (Nikon Z6 und 60mm Makro, Kopiervorsatz) in Lightroom ausgearbeitet.

Insgesamt waren die Teilnehmer und ich mit der JOBO „Rotations-Entwicklung“ sehr zufrieden! Das Verfahren garantiert bei genauem Arbeiten sehr gleichmäßige Ergebnisse.

Neues Ausstellungs-Projekt

Fotoprojekt: Fotos auf Leinwand

GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG!  „Refresh and reveal“

(Neue Ikonen, Neubetrachtung und Enthüllung).

Was sind eigentlich Ikonen?

Unter Ikonen (vom Griechischen »εἰκών« (eikón), was sich mit »Bild« bzw. »Abbild« übersetzen lässt) werden im Eigentlichen  Kultus- und Heiligenbilder verstanden. Diese zumeist auf Holz gemalten Bilder (vereinzelt auch als Hinterglasmalerei) sind kirchlich geweiht und sollen ihren Zweck erfüllen, indem sie Ehrfurcht erwecken sowie eine existenzielle Verbindung zwischen dem Betrachter und dem Dargestellten herstellen (indirekt auch zwischen dem Betrachter und Gott).

Sie sind dabei nicht Abbildungen weltlicher Natur, sondern vielmehr »Fenster zur himmlischen Wirklichkeit«. Mit der Betrachtung einer Ikone soll man die Gegenwart Gottes erfahren. Sie gilt als Offenbarung ebenso wie das Wort der Bibel. Es ist anzumerken, dass Ikonen und damit die dargestellten Personen zwar verehrt werden können, aber die Anbetung „als solche“ Gott allein vorbehalten ist. Der Unterschied zur Christusdarstellung besteht auch darin, dass der Nimbus oder die Aureole manchmal dreieckig dargestellt ist – ein Hinweis auf die Heilige Dreifaltigkeit.

Was sind die neuen Ikonen? Wie sehen sie aus? Warum brauchen wir sie?

Ein Klischee über die Bildtraditionen des Christentums meint, dass Ikonen eine in sich geschlossene heilige Welt darstellten und keinen Bezug auf das Leben heute nähmen. Wie falsch das ist, begreift man, wenn man einen Aufsatz über aktuelle Ikonen aus der Ukraine liest, den die katholische Professorin für Ostkirchenkunde Regina Elsner gerade in der Zeitschrift „Kunst und Kirche“ veröffentlicht hat.

Wie könnte man also, ausgehend vom Prinzip „Glaube, Liebe, Hoffnung“, zeigen wie unsere Ikonen in unserer modernen und zerrissenen Gegenwart aussehen könnten?

Die Ausstellung der Fotografen Markus Schmidt, Vito Centonze, Thorsten Gollan und des Dozenten/Kurators Dieter Doeblin ist ein Versuch „ikonenhafte“ Methapern unserer Zeit zu zeigen. Auch die Entscheidung die Exponate auf großformatiger Fotoleinwand zu präsentieren, ist ein szenischer Versuch nahe an den, nach fotografischen Maßstäben unperfekten Bildern der historischen Vorbilder wie Ikonen auf Holz, Kirchenfenstern und Deckenmalereien zu bleiben!

Die Arbeiten der beteilgten Fotografen befinden sich in der finalen Phase. Die Ausstellung ist für Anfang 2025 geplant. Sobald die Location und der Termin feststeht gibt es neue Infos zum Projekt!

Neuer Workshop

Liebe Fotofreund*innen,

aktuell plane ich einen Workshop zum Thema „Analog-Film-Entwicklung und Hybridnutzung“, also SW-Filme selbst entwickeln und anschließend mittels Systemkamera digitalisieren!

Der WS ist in zwei Teile gegliedert!

Teil 1: Filmentwicklung

Teil 2: Digitalisierung (individuelle Termine nach Aushärtung der Fime!)

Für die Filmentwicklung stehen eine JOBO-Silverfast-Base (Rotationsentwicklungsmaschine) und zur Filmtrocknung eine MISTRAL 3, sowie die SW-Chemie und das restliche Zubehör zur Verfügung. Für die Digitalisierung stehen verschiedene Copy-Systeme (einschließlich für 120er Format) bereit!

Termine:

01./02. Juni 2024 jeweils ab 13:00 Uhr

09./15. Juni 2024 Jeweils ab 13:00 Uhr

Wer teilnehmen möchte kann sich ab sofort per E-Mail bewerben:

info@image-trackers.de

Worum geht es?

Filme selbst entwickeln

Vorbemerkung

Häufig finden sich in den einschlägigen Foren für die analoge Fotografie Bemerkungen wie „einen Film selbst zu entwickeln sei ein Kinderspiel“, ja, aber nur für den der es kann! Und selbst bei denen die es können passieren immer wieder Fehler, wie die zahlreichen „Fehler-Diskussionen“ gerade in den Foren zeigen. Wie jede handwerkliche Tätigkeit bedarf auch das Filmentwickeln Übung, und je mehr ich übe je besser wird mein Handling, und meine Ergebnisse an sich. Gerade Neueinsteiger, die mit der digitalen Fotografie aufgewachsen sind, werden mit Begriffen wie „ein Kinderspiel“ eher frustriert als motiviert! Alleine die Erkenntnis das ein analoger KB-Film nur 36 (!) aufnahmen zulässt, bedeutet geradezu einen Quantensprung für einen Digital-Knipser, der doch von jedem Fotospaziergang mehrere Hundert Aufnahmen mitbringt! Muss er doch schon beim fotografieren ein hohes Maß an Wissen, Vorbereitung und Disziplin mitbringen, was nicht unberechtigt als Entschleunigung beim Fotografieren beschrieben wird. Adäquat gilt das auch für die Arbeit in der Dunkelkammer, darüber hinaus erwächst sehr schnell die Erkenntnis das jede analoge Aufnahme Geld kostet! Alleine diese Wahrheiten sollten eine gewisse Akzeptanz zur Binsenwahrheit das „noch kein Meister vom Himmel gefallen ist“ erzeugen. Trotzdem, oder gerade deshalb, macht die analoge Fotografie und das Selbstentwickeln so viel Spaß!

Motivation allgemein

Warum (wieder) Filme selbst entwickeln in einer Zeit, wo die Digitalfotografie alles hinsichtlich Handling und erzielbare Abbildungsqualität bisher bekannte, und erst recht das Mögliche in der analogen Fotografie, in den Schatten stellt; und das sowohl vom Zeitaufwand als auch den Kosten her! Diese Frage stellt sich zumindest für alle Aktivitäten mit den Filmformaten KB und 120er Rollfilm. Diesen Tatsachen zum Trotz konstatieren die (Fach-) Medien inzwischen sogar einen Boom der analogen Fotografie, meist mit dem Hinweis auf „Entschleunigung“.

Wenn man sich zu dieser Frage im Web auf den einschlägigen Plattformen umsieht reichen die Antworten oder Erklärungen von „Das Alte bewahren und pflegen“ bis zu „Früher war eh alles besser“. Die Beschäftigung mit der analogen Fotografie reicht vom Sammeln alter Fotohardware, über das Sammeln alter (original) Fotografien bis hin zum aktiven Umgang mit analoger Fotografie.

In dem Bereich des aktiven Umgangs mit der analogen Fotografie findet sich dann auch ein sehr breites Spektrum der individuellen Interessenslagen wieder. Sehr häufig findet man Kamerasammler die mit ihren Sammelobjekten eben auch fotografieren wollen, und zwar mit allen Filmformaten die heute noch oder wieder erhältlich sind, einschließlich selbstbeschichteter Fotoplatten. Da hier die Möglichkeit Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können naturgemäß eingeschränkt, und wenn möglich, oft teuer sind, bietet sich das selbst entwickeln, sowohl der Filme als auch das Ausbelichten der Fotos, geradezu an. Allerdings hat nicht jeder auch eine Dunkelkammer (für die Prints) zur Verfügung, so dass sich inzwischen auch die hybride Verarbeitung breit etabliert hat. Darüber hinaus bleibt die Digitalisierung für die Kommunikation im Internet die einzige Möglichkeit, dort die Fotos, um die es je letztendlich geht, zu zeigen. Überwiegend sehen wir also im Netz digitalisierte Negative, die mittels einer Bildbearbeitungssoftware zu Bildern wurden.

Meine persönliche Motivation

Da ich auch wieder ab und zu meine noch vorhandene Nikon F100 einsetzen möchte, hauptsächlich mit hochauflösenden SW-Filmen, die ich dann auch selbst entwickle, stellte sich auch mir die Frage wie ich einen einfachen und kostengünstigen Hybrid-Workflow sicherstellen kann, da der Neuaufbau einer kompletten Dunkelkammer aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt. Nach einem umfangreichen Test den ich für das NF-Forum (https://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/private.php) geschrieben habe, war klar, dass das digitalisieren mit der KB-DSLR für meine Aufgabenstellung qualitativ die Beste, und dazu noch die kostengünstigste Lösung darstellte!  Vor der Digitalisierung kommt natürlich die Entwicklung der Filme, möglichst in einer optimalen Qualität!

Der Wiedereinstieg

Da ich mit der analogen Fotografie groß geworden bin, ist mir natürlich der Workflow der Filmentwicklung und das Ausbelichten der Bilder, sowohl in SW als auch in Farbe, gut bekannt. Meine eigene Dunkelkammer habe ich allerdings schon 1989 aufgelöst und in Kartons eingelagert. Gut zehn Jahre später habe ich die Gerätschaften, bis auf den Teil zur Filmentwicklung, endgültig verkauft. Seit dieser Zeit habe ich mich auch nicht mehr mit der Weiterentwicklung der SW-Materialien beschäftigt. Den Übergang von der analogen zur digitalen Fotografie habe ich dann ausschließlich in Farbe miterlebt. Meine letzte Analogkamera, eine Nikon F100, habe ich im Jahr 2000 angeschafft.

Mehr dazu demnächst an dieser Stelle!

Die Ausstellung zum Workshop Fotobuch

Der Fotobuch-Workshop

Die Idee 1: Bilder wieder erleben, das Diktat des digitalen verlassen!

In der historischen Entwicklung der Fotografie bewirkte die Einführung der digitalen Fotografie einen massiven Einschnitt. Fotos tauchen als (Papier-)Bild im Gegensatz zum gemalten Bild, fast nicht mehr haptisch auf – alles Fotografierte verschwindet plötzlich in digitalen Speichern, und taucht, wenn überhaupt, nur noch im ebenfalls digitalen Web wieder auf! Diese digitalen Bilder sind also für den Betrachter nicht mehr haptisch erfahrbar, und auch nicht mehr im Raum verortbar. Das Erlebnis Fotografie verschwindet im Wust von Nullen und Einsen! Auch das Erlebnis Fotos/Bilder zu zeigen verliert sich im Belanglosen, und dazu meist auch im anonymen digitalen Universum. Ebenso die Diskussion über Bilder, die im Web von Fotografierenden präsentiert und zu deren Bewertung aufgerufen wird. Mich irritieren auch immer wieder bildkritische Gespräche über Bilder, die auf Tablets oder gar auf Smartphones präsentiert werden!

Die Geste des Zeigens – Fotoalben und Schubladenfotos

Das zeigen von Fotos war immer sehr beliebt und gehörte zum Alltag. Die Fotos befanden sich meist in Kartons oder in Schubladen – manchmal auch in akribisch angelegten Fotoalben Im Allgemeinen wurden die Bilder in Schuhkartons (Schubladenfotos) oder Fotoalben ausschließlich dem fotografischen Amateurbereich zugeschrieben und fanden nur wenig Beachtung in der allgemeinen Fototheorie. Die Verbreitung des Smartphones trat dann das Erbe der „Schublade“ an, und die Fotoalben verschwanden fast vollständig – und damit auch das haptische Erlebnis und die Verortung dieser Bilder. Aber erst heute, gut 15 Jahre nach der Einführung dessen was wir heute als Smartphone bezeichnen, beschäftigt sich die allgemeine Fototheorie damit.

Die Geste des Zeigens aber blieb, und fand mit dem Smartphone ein „Zeigemedium“ mit völlig neuen Dimensionen. Leider wurden fortan unsere Bilder leider auch ins digitale Nirwana weggesperrt. Das Erlebnis der „haptischen“ Erfahrbarkeit verschwand nun fast völlig, und auch das Bedürfnis des Zeigens von Fotos transferierte sich in die elektronischen Medien. Das erstaunliche daran ist aber die Tatsache, dass im s.g. Amateurbereich immer noch sehr teures Foto-Equipment gekauft wird um zu fotografieren, aber die Ergebnisse weitestgehend digital bleiben. Das ist deshalb erstaunlich, weil man  das (fürs Netz) auch mit einem Smartphone machen könnte!

Foto-Stammtisch

Ein weiteres Phänomen habe ich bei meinen zahlreichen Besuchen bei Fotoclubs und Foto-Stammtischen erlebt. Die meist fotografisch sehr aktiven Teilnehmer*innen reagierten auf meine Frage ob sie mit ihren Fotos an einer Fotoausstellung teilnehmen würden meist irritiert und lehnten ab! Das zeigte mir, das in diesem Bereich die Geste des Zeigens, früher das Ziel eines jeden Fotokurses und Aktivität in Fotoclubs, sich augenscheinlich unter dem Einfluss des Smartphons, stark verändert hat. Letztendlich veranlassten mich diese Erfahrungen dazu eine „Pop-Up-Fotogalerie“ – das Projekt image-trackers zu etablieren und schon 2029 drei Fotoausstellungen zu organisieren.

Die Idee 2: Bilder kuratieren als Alternative!

Natürlich ist mir bewusst, dass die Möglichkeiten Fotoausstellungen zu präsentieren heutzutage noch schwieriger ist als noch zu Analogzeiten, daher kann ein genauso vorbereitetes Fotobuch ein Alternative sein. Eine gute Ausstellung ist nur dann zu realisieren, wenn sie gut kuratiert ist. Kuratieren heißt aber auch auswählen!

Bilderauswahl

Bilder bewerten, das Diktat der Kriterien!

Da wir in dieser Gesellschaft alle eine Tätigkeit ausüben müssen um unsere Brötchen zu verdienen, erlenen wir, je nach Komplexität der angestrebten Tätigkeit, über einen definierten Zeitraum einen Beruf. Einen Teil des Lernens macht das Einüben der entsprechenden Fachtermini aus. Für alle Hard-Skills (z.B. im Handwerk) funktioniert das meist mehr oder weniger problemlos. Betrachtet man die Tätigkeiten die durch Soft-Skills geprägt sind, die also individuell bewerten, kommt man ohne vereinbarte Codes nicht aus! Allerdings empfiehlt es sich auch diese, meist in Schriftform existierenden Regeln, nicht als absolut zu betrachten und anzuwenden. Wie jedes Foto das wir machen einer „Tagesform“ unterliegt, gilt das auch für jedes Bild das wir betrachten!

Bilder bewerten!

Wie schon erläutert bedarf es eines vereinbarten „Codes“ um über Bilder zu diskutieren, und diese gegebenenfalls bewerten zu können. Selbst wenn dieser Code schriftlich vorliegt ist das Handling damit nicht problemfrei! Ein Beispiel: In einer Jury stellt der Faktor Beratungszeit per se schon ein Problem dar! Wenn wir wissen das unser Gehirn in 0,8 Sek. entscheidet ob ein Bild gefällt oder nicht, warum muss eine Diskussion zu einem Bild dann mehrere Minuten dauern – das Bild wird dadurch nicht besser oder schlechter. Mit der einfachen Feststellung „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“, ist eigentlich alles gesagt!

Bilder Kuratieren

Die Erfahrung zeigt, dass das Präsentieren von Bildern, vor allem außerhalb der Schubladen- und Gebrauchsfotografie, sehr komplex ist. Es gilt daher:

  • Die Schubladenfotografie unterliegt keinerlei Präsentationszwängen!
  • Die Gebrauchsfotografie findet in ihrem kommerziellen Umfeld zahlreiche Unterstützer, die sowohl bei der Auswahl als auch bei der Präsentation der Bilder regelnd eingreifen und helfen! Da gibt es (Bild) Redakteure, Art-Direktoren, das Marketing, und schließlich den Kunden. Für Museen Galerien und Ausstellungen gibt es genauso Berater und Kuratoren, wie für Künstler Musen und Manager.
  • Alles das hat der allgemein als „Fotoamateur“ bezeichnete Kunstfotograf normalerweise nicht!

Bilder Kuratieren als Alternative!

Gerade im „Bilder kuratieren“ sehe ich für Fotogemeinschaften und Fotoclubs eine sinnvolle Alternative zu den regelmäßigen, ewiggleichen und meist unzulänglichen, internen „Fotowettbewerben“! statt sich auch noch in der Freizeit bei den Clubabenden, dem in unserer Gesellschaft vorherrschenden Wettbewerbsprinzip zu unterwerfen, halte ich es für sinnvoller gemeinsam das „Kuratieren“ zu trainieren, und das Ergebnis dazu als gruppendynamisches Erlebnis zu zelebrieren!

Die Bandbreite der Teilnehmer*innen reichte beim ersten Workshop vom klassischen Anfänger bis zum studierten Künstler; die in der Ausstellung zu sehende Ergebnisse können natürlich nur ansatzweise den Transformationsprozess vom Einzelbild zur Fotostrecke der Einzelnen Teilnehmer*innen zeigen, machen aber Mut weitere Workshops anzubieten!

Die Bücher

Die Ausstellung

Der Aufbau

Die Location

Die Vernissage

Die Ausstellung zum WS-Fotobuch wurde am Donnerstag (08.02.) mit einer Vernissage erfolgreich eröffnet, es waren ca. 70-80 Besucher über den Abend da. Bei den Besuchern war das Interesse an den angebotenen Themen gleich verteilt, was scheinbar an den Themen selbst lag, darüber hinaus ist es gelungen einen Wettbewerbscharakter zu vermeiden. Das Resümee zum Projekt fällt für mich und allen Beteiligten durchweg positiv aus. Natürlich werden und sollen die gemachten Erfahrungen während des Workshops selbst, und dem organisatorischen Vor- und Ablauf in das nächste Projekt einfließen! Im Wesentlichen betrifft das den Vorlauf bis zum Start, und die erste Phase des Workshops.

Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei Fa. Fotobook, die unser Projekt „Workshop zum Thema Fotobuch“ tatkräftig und engagiert unterstützt hat!